Schmetterling


Als Mensch ist man schon fragil. Man denkt nicht so dran, weil man meist erwerbstätig sein muss, oder sonst irgendwie beschäftigt ist, und eigentlich ist man froh drum, weil es ein ungeiler Gedanke ist. Aber man ist der Welt ausgesetzt, und der Zeit und de Lüsten des Universums. Man hat halt nicht viel zu sagen in verdammt vielen Dingen, auch wenn man das Gefühl hat. Das meiste, also wirklich fast alles geschieht um uns herum, ohne dass uns je jemand fragen würde doer könnte. Und wir stehen in der Mitte dieses ganzen Chaos und es fühlt sich gar nicht so an, eher denken wir an den Einkauf und welche Sorte Pesto es heute geben soll. Und ehrlichgesagt finde ich es gut so, und bin froh drum, weil um diese ganze Scheisse kann ich mir wirklich nicht auch noch dauernd Gedanken machen.

Ich denke mir dann Metaforisch, man ist ein Schmetterling mitten im Orkanauge, dort wo es auf 5×5 centimeter Windstill ist, und rundherum Geht die Welt gefühlt unter, aber man spürt es gar nicht weil man eben an einem Spot ist wo es windstill ist und man mindet sein Business. Ob das mit dem Orkanauge so ist weiss ich nicht. Aber auf jeden Fall versteht man was ich meine, also eben dass überall ein Sturm ist der den Schmetterling im Nullkommanix in Fetzen reissen kann, und der Schmetterling checkts nicht mal und mindet sein Business, hat seinen geilen und kümmert sich um Mails und Outfits. Und das ist doch verdammt schön am Schmetterling, das ist vielleicht seine Superkraft, auch wenn das ganze dann dazu führt dass das Leid der andern so weit weg ist, dass es egal ist und das wiederum ist scheisse. Boah. Macht das Sinn? Sorry ergibt das Sinn meine ich, mein Bruder hat mir das immer stolz gesagt, also dass etwas sinn ergibt und nicht macht. Wobei, das ist jetzt auch geändert glaube ich. Mir eigentlich egal. Aber eben um so scheiss macht man sich Sorgen, und nicht über die ganzen schlimmen Sachen, also zumindest nicht die ganze Zeit, und das ist das, was das Leben erträglich macht, sonst wäre es ja wirklich eine verdammte Katastrophe, wenn man immer genau wüsste, dass einem ein Meteor auf den Kopf fallen kann, und das einzige was man sich sagen kann ist, „Nein nein das wird schon nicht passieren. Das ist unwahrscheinlich.“. Das ist auch so eine Sache mit der Wahrscheinlichkeit. Ich frage mich, ob das schon mal je jemand ernsthaft beruhigt hat. Also wenn ich im Flugzeug sitze weiss ich, wie unglaublich unwahrscheinlich ist, dass wir abstürzen. 2017 sei ja angeblich nicht ein Mensch bei Kommerziellen Flugzeugfahrten gestorben (also am Absturz, ein paar an Herzinfarkten sicher). Das weiss ich alles, und trotzdem bin ich 10 KM in der Luft und schaue runter und habe Angst. Ich glaube das ist, weil man dann merkt wie fragil man ist. Und entweder man realisiert das und hat angst, oder man schaut sich die schöne Aussicht an oder die Uhren aus der Bordkarte und geniesst den Moment. Und da liegt glaube ich ein grosser Unterschied zwischen den Menschen, wobei sich immer alle irgendwo wie der Schmetterling fühlen, und alle irgendwo wie der Pestoshopper. Ich fühle mich oft wie der Schmetterling

Oft fühlt es sich auch so an, also für mich, dass der Boden unter mir aufgehen und mich verschlingen könnte. Einfach so. Und dann wärs das mit mir und ich sässe in irgend einem subterranen Loch in der Lava und wäre tot. Oder dass sich eine Erdplatte irgendwie senkrecht in die Lava stürzt und ganz europa und Russland oder halb Russland oder so mitnimmt, und das alles verschmilzt mit dem ganzen Nazi Gold und den Panzern. Und in den USA wäre dann im CNN der Bericht mit Helikopterfootage von der Kontinentplatte die wie ein MacBook in der Badewanne versinkt, und ich wäre irgendwo auf der Kontinentplatte und hätte meinen ungeilsten und würde bald in der Lava versinken. Das sind so Ängste, die ich manchmal habe. Und bei so shit weiss man ja, dass es verdammt unwahrscheinlich ist, aber das ist meinem Hirn und meiner Angst im Moment wie egal, und vor diesem Umstand habe ich wiederum berechtigte Angst.

Also ich meine es ist ja schon verdammt scheisse, wenn dein Hirn einfach macht was es will, also unterbewusst. Unterbewusst finde ich eh komisch, also da passiert jetzt was in MEINEM Hirn aber ich kann’s weder wahrnehmen (also so richtig) oder beeinflussen? Bah. und dann ist es noch so ne angst oder whatever, also das ist nieder. Da hat man plötzlich Angst vor was und weiss nicht warum. Man kann sagen was man will, aber in dieser Situation steht man einfach blöd da! Mit seiner Angst in der Hand wie dieser Typ aus Pulp Fiction, John Travolta, mit der Jacke in der Hand der irgendwo auf der Strasse stehengelassen wurde.

John Travolta hat ja jetzt eine Glatze. Das finde ich schon noch geil und zwar weil ich auch bald eine Glatze haben werde, und deswegen fühle ich mich verbunden zu meinen Leidensbrüdern- und Schwestern. gut ich denke das wars für heute.

LG